- Fuji
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Fuji[japanisch/afrikanisch, 'fuːdʒɪ], Tanzmusikform aus Nigeria, die Mitte der Achtzigerjahre unter dem Etikett Worldmusic international bekannt wurde. Fuji entstand unter der moslemischen Bevölkerung Nigerias (etwa 50 Prozent der Gesamtbevölkerung) in den Sechzigerjahren, wobei die Ausprägung dieser Musik dem Sänger Alhaji Sikuru Ayinde Barrister (* 1948) zugeschrieben wird. Er prägte auch die mehr als weit hergeholte und angeblich wegen des Wortklanges von dem japanischen Berg Fuji übernommene Bezeichnung für diese Musik. Sie hat ihre Wurzeln in den islamischen Gebetsgesängen, wie sie vor allem während des Ramadan-Festes zelebriert werden. Auch Barrister hatte das Amt eines Gebetssängers inne, bevor ihm der Sieg in den alljährlich zum Ramadan veranstalteten Sängerwettstreiten eine unerwartete Popularität einbrachte. Was dann zunächst ausschließlich mit seinem Namen verbunden als Fuji bekannt wurde, war freilich nichts anderes als eine Fortsetzung des traditionellen nigerianischen Apala, einer von Talking Drums und diversen anderen Perkussionsinstrumenten begleitete Vokalgattung. Allerdings hatte der islamische Einfluss, den Barrister mit seinem für die Gebetssänger charakteristischen melismatischen Gesangsstil einbrachte, zwangsläufig einen freieren Umgang mit den streng geregelten Rhythmus- und Melodiemustern des Apala zur Folge. Lokale Perkussionsinstrumente blieben ebenso wie die Talking Drums stilprägend, spätere Anleihen aus der angloamerikanischen und europäischen Rock- und Popmusik erfolgten im Unterschied zur Jùjú-Musik, der zweiten wichtigen Form der nigerianischen Popmusik, äußerst sparsam. Fuji verdankte seine Popularität gerade der Tatsache, dass in dieser Musik die nach der Unabhängigkeit Nigerias 1960 einsetzenden Reafrikanisierungstendenzen in der kulturellen Entwicklung des Landes unmittelbaren Ausdruck fanden. So wurde aus Fuji dann auch eine umfassende Revival-Bewegung (Revival) traditioneller Musikformen, die durch den islamischen Einfluss als verbindendes Element geprägt war. Während Barrister an die Apala-Tradition anknüpfte, erschloss der Sänger Alhaji Kollington Ayinla (* 1938) Sakala, ebenfalls eine traditionelle nigerianische Vokalgattung, für die Fuji-Musik. Er integrierte E-Orgel und Rock-Schlagzeug in seine Band, ohne dass damit jedoch der bestimmende Charakter afrikanischer Perkussionsmusik verloren ging. Wasiu Ayinde Barrister (* 1956), der in Verehrung für den Begründer der Fuji-Musik dessen Namen annahm, erweiterte das Perkussionsensemble um eine Reihe weiterer traditioneller Instrumente und kreierte damit eine Version dieser Musik, die auch als Talazo bezeichnet wird, womit auf die besondere rhythmische Intensität dieser Ausprägung des Fuji angespielt ist. Eine letzte Variante sei noch erwähnt, die von dem in London lebenden nigerianischen Perkussionisten Gaspar Lawal (* 1948) entwickelt wurde. Er bezieht in seine auch als Afriki bezeichnete Fuji-Stilistik moderne elektronische Instrumente, insbesondere Synthesizer, ein, behandelt sie jedoch in einer spezifisch afrikanischen, sehr perkussiven Art und Weise. In Nigeria hat die Popularität von Fuji die der international wesentlich bekannteren Jùjú-Musik inzwischen deutlich übertroffen.Fuji[fudʒi],1) Fudschi, Stadt auf Honshū, Japan, am Südfuß des Fuji, an der Surugabucht, (1990) 222 500 Einwohner (1947: 21 000 Einwohner); chemische Industrie, Maschinenbau.2) Fujisan, Fudschisan, Fujiyama [-jama], Fudschijama, Fuji no yama, höchster Berg Japans, auf Honshū, 100 km südwestlich von Tokio, 3 776 m über dem Meeresspiegel; ein Stratovulkan. Der Krater hat einen Durchmesser von 600 m und ist 150 m tief; letzter Ausbruch 1707. Der Fuji wird in der Shintōreligion als göttlich verehrt. Neben einem Schrein befinden sich auf dem Gipfel eine Wetter- und Radarstation sowie zahlreiche Herbergen für Pilger und Touristen. Wegen seiner Schönheit ist der Fuji häufig Gegenstand der japanischen Dichtung und Malerei. Am Fuße des Fuji liegen die fünf Fujiseen. - Der Fuji bildet mit dem Hakone und großen Teilen der Izuhalbinsel den Fuji-Hakone-Izu-Nationalpark (gegründet 1936; 1 223 km2).
Universal-Lexikon. 2012.